KONTEXT

Die städte- und hochbauliche Aufgabe ist es, den Blockrand an der Ecke Turmstraße / Bergstraße zu schließen und ca. 30 Wohnungen mit einer Tiefgarage unter Berücksichtigung der Gestaltungssatzung der Altstadt und den Vorgaben einer modernen Wohnungswirtschaft zu planen. Den wertvollen Baubestand gilt es zu erhalten. Ein ausreichender Freiraumanteil ist zu gewährleisten.

KONSTRUKTION

Die Häuser sind als 3 und 4-Spänner angelegt. Hierdurch kann ein viertes Treppenhaus eingespart werden. Die Hauseingänge liegen analog zu den angrenzenden Häusern tiefer in der Fassade als die Fenster. So ergibt sich ein natürlicher Regenschutz. Bis auf die beiden kleinen Wohnungen an der Gebäudeecke Turmstr. 25 / Bergstr. erhalten sämtliche Erdgeschosswohnungen eine Terrassenfläche zum Hof. Entsprechend Gestaltungssatzung wird das Dach zur Turmstraße als Steildach ausgebildet. Die Belichtung erfolgt über Gauben. Zur Hofseite wird eine durchgängige Dachterrasse geplant. Die Zweispänner-Wohnungen erhalten ihre Abstellräume auf gleicher Ebene. Die Dachgeschosse an den beiden Treppenhäusern ohne Aufzüge werden im ersten Bauabschnitt aufgrund des begrenzten Budgets zunächst nicht ausgebaut.

FASSADE

Analog zur Aufnahme der grundrisslichen Parzellierung soll auch bei den beiden Straßenansichten der Typus des individuellen Stadthauses wie in der Nachbarschaft erkennbar sein.Die Anordnung und Ausbildung der Erschließungselemente (Tore und Treppenhäuser), die unterschiedliche Farbigkeit, minimal verspringende Sockelhöhen (Geländetopographie) und differierende Trauf- und Firsthöhen verstärken diesen Einzelhauscharakter.

Der Einsatz von Gesimsen und Dachgauben wird sparsamer und in gestalterisch reduzierterer Form als in der Nachbarschaft vorgenommen, die Fensterformate von den Proportionen her aus der Nachbarschaft übernommen. Die Anzahl der Formate ist stark begrenzt.

Um ein freundliches und unaufgeregt ruhiges Erscheinungsbild des Ensembles erreichen zu können (ohne Einsatz von zu grellen oder tristen Farben), sollen nur zwei Fassadenfarben verwendet werden: weiß und RAL 120-4/120-5 (sandfarben in Richtung hellbrau). Wir sind der Meinung, dass entgegen der Gestaltungssatzung ein zusätzliches Gestaltungselement zum Einsatz kommen sollte: die Oberflächenstruktur. Zur Akzentuierung sollte neben einem glatten schwach farbigem Putz eine scharrierte oder unregelmäßige Besenstrich-Putzstruktur zum Einsatz kommen (siehe Fassadenausschnitt).

Im Zusammenspiel mit dem Material Holz für die Hauseingangs-Türblätter und den unterschiedlich ausgeführten Rücksprüngen der Hauseingänge - mit seinem Schattenspiel - ergeben sich fein gestaltete und zeitgemäße Hauseingänge in historischem Kontext.

Außenanlagen: Landschaftsarchitektur+, Hamburg